«Danni» lĂ€uft! 👍

Mein Dampfmaschinen Modellbauprojekt «Danni» hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: vor wenigen Tagen habe ich die letzte, kritische Bohrung erfolgreich vorgenommen und konnte endlich alles zusammenbauen:

Danni lĂ€uft auf Anhieb, alleine mit der Kraft meiner Lunge, bzw. meines Zwerchfells. Ich bin mega-glĂŒcklich, denn dieses Projekt mitsamt Einrichtung und AusrĂŒstung meiner kleinen Modellbauwerkstatt hat mich im gesamten ersten Quartal dieses Jahres intensiv beschĂ€ftigt – auch finanziell, wie Ursula als pensionierte Controllerin stirnrunzelnd feststellt.

Wer sich dafĂŒr interessiert, warum Danni lĂ€uft bzw. wie eine Dampfmaschine funktioniert, kann dies in meiner Interaktiven 3D Animation von Danni studieren. Ich zeige hier den Zylinder halb-transparent und den Schieberkasten im Horizontalschnitt, so dass sich die Umsteuerung der Druck- und Abluft auch in Zeitlupe studieren lĂ€sst.

Wie geht es nun weiter?

Nun werde ich mich noch eine Weile der Optimierung von «Danni» widmen. Erkannte Schwachstelle in der Konstruktion ist das «Gelenk» zwischen Exzenter-Pleuel und der Schieber-Kolbenstange:

Sieht schick aus, aber neigt zum kippeln

Der Übergang von der runden Schieber-Kolbenstange ĂŒber ein halbiertes Sechskantprofil in die rechteckige Exzenter-Bandage sieht zwar interessant aus, krankt aber an der verwinkelten KraftĂŒbertragung und der quer zur Gelenkbolzenrichtung verlaufenden Belastung eines nur ca. 2.0 mm weit in einem Gewinde gefĂŒhrten M2-MessingschrĂ€ubchens. Dies fĂŒhrt zu einem «Kippeln» des im obigen Screenshot nicht dargestellten Verbindungsbolzens, entsprechendem Spiel zwischen Schieber-Kolbenstange und Exzenter-Bandage und somit zu einem Beitrag zur GerĂ€uschentwicklung beim Lauf, vulgo: klappern. Sowas geht m.E. garnicht, und ich werde das auf eine symmetrische Konstruktion umstellen, Ă€hnlich Haupt-Pleuel zur Kolbenstange des Zylinders. Es wird auf eine Ă€ussere «Gabel» um ein zentrales «Horn» hinauslaufen, aber möglichst schlank. Mal schauen, wie ich das angehe.

Benchmarks!

Und dann möchte ich natĂŒrlich gerne ein paar Messwerte erheben und prĂ€sentieren: die minimale Drehzahl fĂŒr einen stabilen Lauf sowie der dafĂŒr erforderliche Druck scheint mir ein zentraler benchmark zu sein. Meister Bengs hat jedenfalls bereits anerkennend kommentiert, dass alleine der Umstand, «Danni» mit Lungenkraft betreiben zu können, Indiz fĂŒr eine sehr prĂ€zise Bauweise sei.

Immerhin nennt Herr Bengs in seiner Antwort auf die Frage eines Besuchers seines youtube-Kanals, dass sein eigenes Exemplar von Danni, vermutlich die Ur-Mutter aller Dannis, fĂŒr das prĂ€sentierte Video mit satten 0.5 bar betrieben wurde, kurzzeitig sogar auf 1.5 bar erhöht.

Die Höchstdrehzahl wĂŒrde ich ebenfalls gerne kennen. Wobei – wenn ich es mir genau ĂŒberlege, wĂŒrde ich das Überschreiten der Höchst(!)drehzahl nur daran erkennen können, dass sie vorlag unmittelbar bevor etwas kaputt ging. Also lasse ich das besser. Der Luftverbrauch in Litern pro Zeiteinheit wĂ€re ebenfalls etwas, das mich interessiert. Damit liesse sich abschĂ€tzen, wie lange «Danni» mit einem limitierten Druckluftvorrat (s.u.) betrieben werden könnte.

Weiter werde ich das «Gestell», bestehend aus den beiden Seitenteilen und dem stirnseitigen «Flansch»-TrĂ€ger des Zylinders neu bearbeiten: ich hatte dies bereits frĂŒhzeitig wĂ€hrend der Bauphase mit SprĂŒhfarbe schwarz lackiert. Nun hat es aber wegen intensiven Befummelns und mehrfacher Teildemontage sowie erneutem Teilzusammenbau wĂ€hrend der weiteren Bauphase arg gelitten – die Farbe ist an den Kanten stark abgestossen. Hier werde ich vermutlich den Farbauftrag vollstĂ€ndig entfernen und durch die chemische OberflĂ€chenbehandlung «BrĂŒnieren» ersetzen.

Update 23.05.2024: die oben avisierten benchmarks haben inzwischen erste belastbare Ergebnisse gebracht.

Portabler Druckluftspeicher

Schliesslich will ich nicht dauernd meine Lungen bzw. Muskulatur meines Brustkorbs strapazieren fĂŒr jede kleine VorfĂŒhrung. Das bedeutet nĂ€mlich immer ein Luftanhalten und Pressen, von daher ist der Dauer einer mit körpereigener Energie gespeisten VorfĂŒhrung eine enge physiologische Grenze gesetzt. Ich tĂŒftle daher bereits an einem kleinen, portablen Druckluftspeicher fĂŒr eine schnelle, dafĂŒr lĂ€nger anhaltende AuffĂŒhrung zwischendurch.

Update 23.05.2024: Hierzu gibt es inzwischen einen separaten Bericht.

In nicht allzu ferner Zukunft werde ich ganz sicher ein weiteres kleines Maschinchen in Angriff nehmen. Schliesslich will die nicht ganz billige WerkstattausrĂŒstung angemessen amortisiert werden. 😎

Vermutlich werde ich mich fĂŒr einen Stirling-Motor entscheiden …

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