Silvester im Bärgkristall

Wie kam’s, dass es uns ausgerechnet in den allerletzten Weiler im Binntal verschlagen hatte? Ginger, unser Hund, hat bei Feuerwerk Panikattacken, die niemand wirklich erleben möchte 🥺. Immer wieder erfolglose Such-aktionen, wo könnten wir hin?

Und wie wurden wir trotzdem fündig? In einer alten Landliebe hatte ich einen schönen Bericht über’s Schneeschuhlaufen im Binntal gelesen. Ich hatte gerade von meinem Liebsten ein Paar auf den Geburri geschenkt bekommen. Na die mussten doch ausprobiert werden.

Wir verbrachten im Februar 2018 ein paar Tage in Binn. Natürlich geht man ja nach einer schönen Winterwanderung, sofern es die Möglichkeit gibt, in die Beiz. Wir auf jeden Fall, das ist so eine kleine, liebgewordene Marotte von uns. Dabei sind wir auf den Bärgkristall gestossen. Ein hübsches, kleines Restaurant mit kleiner Herberge, gutem Essen und adäquaten Preisen. Bei einigen spannenden Gesprächen, mit den Pächtern Ursula & Ernst, erfuhren wir, dass hier im Fäld wegen der alten Holzhäuser nicht herum geknallt werden darf.

Die kleine Welt rund um’s Bärgkristall – Klick mich!
Hübscher, kleiner Weiler

Wir konnten es einfach nicht glauben, haben dann aber gleich für den nächsten Silvester ein paar Tage gebucht. Und das war dann der Start für unsere Ferien im Bärgkristall.

Am 28. Dezember fuhren wir Richtung Gotthard zur Verladestation Realp los. Je nach Andrang muss man sich hier ein bisschen in Geduld üben, da erstens nur 30 Wagen auf dem Zug Platz finden und zweitens genau in den angegebenen Zeitschritten gefahren wird. Ganz im Gegensatz zum Lötschberg.

Nach einer gemütlichen Fahrt durch‘s Wallis folgt dann ab Ernen eine ziemlich enge und kurvige Weiterfahrt Richtung Binn. Der Höhepunkt ist dann der einspurig befahrbare Tunnel. Keine Angst, es gibt ein Lichtsignal. In Fäld angekommen, gibt es noch einen kleinen Fussmarsch, ca. 5-10 Minuten.

Nach erster Begrüssung und Zimmerbezug haben wir uns mit Ginger mal ein bisschen die Füsse vertreten. Herrlicher Sonnenschein und glitzernder Schnee, da musste man einfach raus.

Der nächste Morgen liess sich schon sehr schön an. Diese Morgenstimmung in den Bergen, einfach traumhaft. Nach einem feinen Frühstück schnell in die warmen Klamotten und los ging‘s.

Action ist angesagt…

Rund 2 1/2 Stunden sind wir gestapft, bis es definitiv nicht mehr weiter ging. Auf dem gleichen Weg zurück, zeigte sich dann auch die Sonne am Gipfel und schon wurde es etwas wärmer. Dieser bequemen Sitzgelegenheit konnten wir nicht widerstehen 😉.

Nach der Rückkehr musste natürlich der legendäre Nussstengel von Ursula und ein warmes Getränk verköstigt werden. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir am knisternden Ofen auf unserem Zimmer.

Der nächste Tag war wieder nur Sonne, Sonne, Sonne. Heute sollte geschlittelt werden. Wie lange hatten wir das nicht mehr gemacht. Und der Weg war einfach ideal, nicht zu steil, so dass man es immer schön laufen lassen konnte. Aber was würde Ginger machen? Würde sie ins treiben, wir waren ja schliesslich keine Kühe 🐂!!

Wir, also ich 😉, hatte mir natürlich wieder viel zu viele Gedanken gemacht. Am Anfang wollte sie mich ein-, zweimal kneifen, aber dann hat sie sehr schnell begriffen, dass es da einen viel interessanteren Job gab. Mit vollem Appenzeller-Einsatz wurde allen unmissverständlich klar gemacht, dass wir jetzt kommen und Platz gemacht werden musste.

Nachdem wir alle so viel Spass gehabt hatten und Ginger ihrem ursprünglichen Naturell mal so richtig gerecht werden konnte, gab es noch ein paar Wiederholungen. Eine davon mit unseren Freunden, welche die Idee spontan mitmachten.

Da gab es für Ginger viel zu tun, das Rudel hatte sich ja mehr als verdoppelt!!!

Nun stand der Silvester vor der Tür. Nach all unseren Erfahrungen traute ich dem Frieden doch nicht so recht. Also bekam Ginger am Abend ihren Esslöffel Eiercognac. Ja, ja, nicht lachen 😂, das hatte mir mein Tierarzt geraten, nachdem jegliche Medikamente oder andere Methoden kläglich versagt hatten.

Hab ich natürlich nicht alles bekommem 😋

Aber es ist alles so gekommen wie versprochen. Da waren noch zwei weitere Besuchshunde, für welche Silvester auch Horror war. Nach einem gemütlichen Abend mit einem feinen Nachtessen wurden lediglich zwei Vulkane gestartet, auf welche Ginger ziemlich gelassen reagierte. So einen entspannten Silvester hatten wir schon Jahre nicht mehr verbracht 🍾👍

Am 3. Januar waren die Ferien leider zu Ende und wir mussten den Heimweg antreten. Aber für den nächsten Silvester ist bereits gebucht 😄.

Ein Gedanke zu “Silvester im Bärgkristall”

  1. Aha, also ganz ohne Eierlikör kann und will Ginger Silvester einfach nicht feiern, gell? Das ist zur lieben Gewohnheit geworden ;-)…wir hatten für Monet auch welchen dabei in St. Antönien, er kam jedoch nicht in den Genuss. Mal sehen, nächstes Jahr vielleicht? Auf jeden Fall sieht Euer Silvester Tipp für »Hündeler« ziemlich klasse aus!

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