Mit Hund im Ural Seitenwagen

Irgendwann fiel uns auf, daß Ginger sich nie im Beiwagen ablegte. Also haben wir einmal genau hingeschaut, und sauber: wenn man die Bodenmatte zurückschlägt, bietet sich dieser Anblick:

Quer im Fußraum verläuft ein ca. 35 mm hoher Tunnel für ein Hauptrohr des Bootsrahmens

Ohne Fußmatte in harter Realität, mit Fußmatte nur notdürftig eingeebnet. So jedenfalls könnte auch niemand von uns Zweibeinern chillen, mit einem harten 35mm Rohr quer über der Matratze.

Was also tun?

Den Tunnel kriegt man nicht weg, jedenfalls nicht mit vertretbarem Aufwand. Ich entschied mich daher dafür, den Raum vor und hinter dem Tunnel aufzufüttern, auch um den Preis des verkleinerten Luftraums oberhalb desselben. Gesagt getan:

Zuerst musste die Fußmatte vollständig entfernt werden. Zum Schutz gegen Verrutschen in Fahrtrichtung ist sie am hinteren Ende über einen Spreizdübel in einer Bohrung im Bootsboden fixiert. Also weg damit.

Ich entschied mich, die Distanz von 35 mm über eine Styropor-Zwischenlage von 25 mm aufzufüttern, und oben – für die nötige Trittfestigkeit – eine 10 mm beschichtete Sperrholzplatte aufzulegen. Dem Ende des Corona-bedingten Lockdowns sei Dank, war das endlich wieder einmal ein schönes Projektchen für einen Nachmittag in der Freizeitwerkstatt Neuhausen. 8-). Weil ich hier die hochgradig iterativen Anpassungsarbeiten für Styropor und Sperrholz quasi «ebenerdig» zwischen Holzwerkstatt und Parkplatz ausführen konnte.

Styropor-Zwischenlage vorne

Es war abzusehen, daß nach Auffüttern um 35 mm das ursprüngliche Befestigungsloch im Bootsboden nicht mehr ohne Weiteres nutzbar war. Also habe ich aus einem 20mm Alu-Rundmaterial einen kleinen Pfosten gefertigt, mit einem Zentrierbund am unteren Ende und einem passenden M5-Gewinde oben, zur Aufnahme des Kugelbolzens eines höchst schicken Sicherheits-Druckknopfs für die neuerliche Sicherung der Fußmatte gegen Verrutschen.

Neu (rechts) gegen alt (links)

Diese Sicherheitsdruckknöpfe erhält man z.B. im gut sortierten «Bauhaus» Baumarkt (die mit einer Nautik-Abteilung), unter der Markenbezeichnung «LOXX«, ansonsten nach «Tenax» suchen.

So sieht das dann fertig aus:

Ginger ist jedenfalls offensichtlich zufrieden, und legt sich bereits nach kurzer Fahrt freiwillig ab. Alleine Ursula grummelt ein wenig, wegen des nun reduzierten Luftraums für sich selbst. Und wenn Ginger erst einmal liegt, kann Ursula ihre Füße nicht mehr rühren. Aber sie würde sicher bestätigen, daß es für Ginger eine echte Verbesserung ist!

3 Gedanken zu „Mit Hund im Ural Seitenwagen“

  1. Ich hab da mal ne Frage 🙂 Ich habe auf https://moto-inserate.ch/?pg=su&title=seitenwagen ein Motorrad mit Seitenwagen gekauft und würde gerne meinen Hund auch mitfahren lassen. Ist denn das überhaupt erlaubt? habe es schom mehrmals gesehen aber mach mir doch grosse Sorgen. Meinem Hund scheint es sehr zu gefallen, denn wir haben es auf dem Parkplatz versucht und seither springt er immer von selbst in den Seitenwagen.

    1. Glückwunsch zum Gespann! Und mit dem Vorhaben, den Hund darin mitzunehmen, sind Sie nicht alleine. Zu Ihrer Frage: wir haben niemanden um Erlaubnis gefragt. Allerdings habe ich unseren Hund auch noch nie «solo» im Seitenwagen mitgenommen, sondern er saß/lag immer zwischen den Beinen meiner Frau.

      Wenn man ihn aber unbeaufsichtigt mitnimmt, sollte er auf jeden Fall gegen Herausspringen während der Fahrt oder allfälligen Stops (z.B. Ampel) gesichert sein, und das nicht etwa Halsband sondern an einem richtigen Gstältli, welches ihm auch die Bewegungsfreiheit für Lageveränderungen ermöglicht. Und die Schutzbrille für den Hund nicht vergessen! Z.B. mal nach «Rex Specs» googlen, die sind an die Schädelform von Hunden angepasst.

      Hier finden Sie übrigens einen ganz brauchbaren Artikel zum Thema, allerdings nach deutscher Gesetzeslage.

  2. Ich liebe Hunde über alles. Und meinen Töff auch. Möchte meinen Liebling natürlich auch auf meine Touren mitnehmen, weshalb ich letztes Jahr einen Seitenwagen (nicht nur) für meinen Hund kaufen wollte. Von daher fand ich deinen Artikel sehr interessant; danke auch für die Tipps (Schutzbrille für den Hund nicht vergessen 😉

    LG Walter

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